Bild - Halle vom 30.07.2010






Pressebeitrag 'Bild Halle'





 
Winzer Bernd Nordmann entdeckte den
vergessenen „Blauen Bernburger"® wieder
und machte ihn europaweit Gekannt

Bernd Nordmann (59) mit seinem edlen Tropfen
Damit der Wein gut wächst, pinziert Bernd Nordmann jeden einzelnen Rebstock
In diesem Zelt zieht der Winzer die neuen Weinstöcke heran

 
Von UWE FREITAG (Text) und Uwe Köhn (Fotos)

Seinen Wein lieben die Franzose


Der „Blaue Bernburger"® wurde 1777 entdeckt

Im Jahr 1777 verbreitete der Apotheker und Weinhändler Ludwig Bernhard Schulze die Nachricht, ihm sei die Gewinnung einer neuen Rotweinsorte gelungen. Diese bekam den Namen "Blauer Bernburger"®. Die Rebstöcke sind Abkömmlinge der äußerst robusten amerikanischen Weingattung "Vitis labrusca", die vermutlich durch Missionare aus den USA nach Mitteldeutschland gebracht wurde.

Die Flaschen sind unverkäuflich. "Blauer Bernburger"® darf nur für den Eigenbedarf gekeltert werden.



Bernburg - Vor zehn Jahren wussten selbst viele Bernburger nicht, was ein „Blauer Bernburger"® ist. Inzwischen gedeiht der Wein nicht nur in der Stadt an der Saale, sondern selbst in klassischen Rotwein-Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien.
„Vom Nordkap bis nach Sizilien verschicken wir jedes Jahr im Spätsommer unsere Weinstöcke", strahlt Bernd Nordmann (59). Der Geschäftsführer der Baumschule Nordmann hat den in Vergessenheit geratenen Wein in ganz Europa bekannt gemacht.
Bis zu 800 selbstgezogene Reben verkauft der Bernburger jedes Jahr. "Ich denke, so 5000 haben wir inzwischen herangezogen und in alle Welt geschickt", verrät Bernd Nordmann.
Dass sein 2007 namensrechtlich geschützter „Blauer Bernburger"® auf solches Interesse stößt, liegt nicht nur am herb-würzigen Duft, den die reifen Beeren verströmen. Und auch nicht nur an der leichten Erdbeernote des daraus gekelterten Weins.
Der „Blaue Bernburger"® ist so beliebt, weil dieser Wein nicht von Schädlingen und Pilzen befallen wird - und das ganz ohne Chemie. Das ist auch der Grund, wieso es diese seltene Sorte überhaupt noch gibt.
Denn nachdem: der professionelle Weinanbau in der Region vor rund 100 Jahren eingestellt wurde, überlebte der „Blaue Bernburger"® in Gärten und auf Höfen. Dort grub Bernd Nordmann uralte Rebstöcke aus und vermehrte sie anschließend in seiner Baumschule.
Schade: Kaufen darf man diesen Wein bisher nur als Pflanze in Töpfen (ca. 15 Euro). Der daraus gekelterte Rote und Rosé darf nicht gehandelt werden, weil er noch keine Sortenzulassung hat. Die Winzer dürfen ihn nur selber trinken -oder verschenken.